[…] Wie ein guter Wein kommt das ambitionierte Laienchorensemble nun also so langsam in die besten Jahre, ein edles Etikett besitzt es schon: Dem „Ungewöhnlichen und unerhört Ungehörten“ galt von Anfang an seine künstlerische Sympathie. Bei der formal spiegelsymmetrischen Vertonung des fünfstrophigen Luther-Werkes, […] gelang Köppelmann insbesondere in den beiden rahmenden Chorälen ein abgerundeter, vor allen temposchleppenden Rührseligkeiten gefeiter Vortrag. Unbekümmert in der Stilaneignung […] kam dann das Te Deum daher, dem eine im Polyphonen wie im Homophonen saftige Tonsprache händelscher Provenienz zueigen war. Dem Chor gelang es die Spannungsbögen über die langen imitatorischen Klangtableaus hinweg zu halten und bei den Einsätzen bewies er durchaus Präsenz. Freilich blieben im klanglichen Ergebnis die physischen Anstrengungen dieses ungemein intensiven Werks nicht verborgen, die hie und da auch an der Intonation zehrten. Doch peu à peu sangen sich Choristen und auch das Solistenquartett […] frei: voll poetischer Schönheit.
Ebersberger Süddeutsche Zeitung, Montag, den 30. Oktober 2006