Am Abend des vierten Advent beendete die Neue Chorgemeinschaft Vaterstetten unter Konstantin Köppelmann in der Baldhamer Kirche Maria Königin die Reihe vorweihnachtlicher Konzertmusik. Es sollte durch einen gelungenen Einfall Köppelmanns zu einem besonderen Klangerlebnis werden: Als Kantor der Denninger Immanuelkirche hat er die beiden von ihm betreuten Chöre für dieses Konzert zu einem Klangkörper vereint.
Nicht nur das: In der Kombination von Gesang, Lesung von Bibeltexten durch Lektorin Gabriele Krack und dem feinen Orgelspiel des jungen begabten Tobias Skuban, der auch den Chor begleitete, wurde der Abend aus dem reinen konzertanten Status wohltuend herausgehoben.
Köppelmann hat seine zwei Chöre bestens vorbereitet und vereint. Wohltuend im Volumen wirken knapp 30 Tenöre und Bässe, die bei ca. 85 Sängern dem Gesamten eine gut ausgewogene Klangfarbe verliehen. Im von Köppelmann arrangierten Volkslied „Wie elend ist die Krippe dein“ glänzte der Sopran mit einem dichten als auch im Piano präsenten Einstieg. Überhaupt offenbarte der gesamte Chor in diesem Stück seine Seele und war beim Publikum angekommen. In Regers „Unser lieben Frauen Traum“ hatte der Chor Dank gelungener Dynamisierung und perfekter stimmlicher Bindung den höchst gefühlvollen Charakter des Liedes in einer schönen Interpretation getroffen. Der Solopart der Männerstimmen in Stanfords Magnifikat sollte Köppelmann animieren, öfter mit den Tenören und Bässen eigene Stücke zu erarbeiten. Der Vortrag des Sonntags könnte dazu ausreichend Animation geboten haben. Das Strahlen der Gesichter in den oberen Reihen verriet jedenfalls die Zufriedenheit derer, die mit sich selbst meist kritischer als das Publikum umgehen.
Ist die Musik freudvoll, wirkt das sofort auf die Interpreten. Die Folge der weiteren Stücke erwies sich als Steigerung der Freudenbotschaft, nicht über Lautstärke sondern strahlenden, klaren, Gesang. Noch einmal durften sich die Stimmen in Saint-Saens „Tollite hostias“ mit einem gegenseitig zugesungenen „Halleluja“ über diesen gelungenen Abend freuen.
Ebersberger Zeitung, 23.12.2010