„Gelebte Partnerschaft“

Wenn die Vaterstettener etwas anpacken, dann lassen sie es nicht mehr los. So sind alle mit ausländischen Kommunen eingegangen Partnerschaften ausgesprochen lebendig und intensiv gepflegt. Das gilt nicht nur auf vielen gesellschaftlichen Feldern für die seit 30 Jahren mit Allauch und seit 18 Jahren mit Alem Katema existierenden kommunalen Freundschaften, sondern gleichermaßen und in besonderer Weise auch für die 2009 gegründete dritte Partnerschaft mit der kroatischen Stadt Trogir. Musik und Gesang wird nicht nur in Geselligkeit gepflegt. In diesem Jahr gab es mehrere bilaterale Begegnungen, die dem kulturellen, musikalischen Austausch gewidmet waren. Der Vaterstettener Partnerschaftsverein hatte nun zum festlichen kroatischen Adventskonzert in die Neufarner Kirche St. Peter und Paul eingeladen.
Zur Programmgestaltung trafen sich in der voll besetzten Kirche die Sopranistin Alma Karmelic, der Bariton Jakov Koscina und die Organistin Ivana Stimac aus Trogir mit der Neuen Chorgemeinschaft aus Vaterstetten. Dass das Konzert auch anlässlich des Baldhamer Weihnachtsmarktes von Freunden und Repräsentanten aus Allauch besucht wurde, machte das Ereignis zu einem ganz besonderen. Vorangestellt war vom kroatischen Dreigestirn eine sehr volkstümliche fünfsätzige „Messa Pastorale“ des der Romantik zuordenbaren Komponisten Giovanni Bozzotti. Zwei für sich jeweils ausgezeichnete Solostimmen, instrumental lediglich von einfachen Registereinsätzen unterstütztes Orgelspiel.
Für viele Zuhörer hatte dieses Werk Premierencharakter und darf nicht, schon aufgrund der sparsamen Besetzung, mit Messen mit großem Chor, Solisten und Orchester verglichen werden. Sich dessen bewußt, übergab Jakov Koscina an Claudia Lohmann, Vorstandsmitglied im Trogir-Partnerschaftsverein und Vorstand der Neuen Chorgemeinschaft, einen Klavierauszug dieser Messe – in der Erwartung einer zukünftigen gemeinsamen Erarbeitung des Werkes. Der Chor selbst überraschte angenehm mit A-cappella-Vorträgen und wechselte sich ab mit Solo-Stücken von Alma Karmelic und Jakov Koscina, wobei der Bariton Jakov Koscina mit sehr gefühlvollem Gesang – auch in deutscher Soprache – begeistern konnte.
Alma Karmelic nutzte die Gelegenheit, ihre große Sopranstimme in Werken des kroatischen Komponisten und Patrioten Ivan Zajc zu entfalten. Ein wunderbarer Abend gelebter Partnerschaft, aufrichtig, authentisch und von einer breiten, lebendigen Basis im kulturelllen Austausch getragen.

(Wilfried Gillmeister/Ebersberger Zeitung 8./9.12.12)

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