Die Chorgemeinschaft Vaterstetten hat einen neuen Chorleiter. Lernen Sie ihn im Interview kennen.
Franz Obermair stammt aus Linz in Österreich und ist derzeit Student am Mozarteum in Salzburg für Dirigieren und Chorleitung. Außerdem ist er als Tenorsolist im Kammerchor des Mozarteums und dirigiert den Studentenchor der Universität. Seit Sommer 2015 leitet er die Chorgemeinschaft Vaterstetten. In einem Interview erzählt er, warum er die Leitung gerne übernommen hat und was ihn an der Arbeit mit ambitionierten Laien reizt.
Du hast bereits durch Dein Studium am Mozarteum in Salzburg Erfahrung als Chorleiter sammeln können. Welche Herausforderung bedeutet für Dich die Arbeit mit der Chorgemeinschaft?
Franz Obermair: Die Chorgemeinschaft Vaterstetten besteht im Gegensatz zu den Formationen an der Universität nicht aus Musikstudenten, sondern aus ambitionierten Laien. Dadurch sind die Anforderungen an mich anders. Es macht mir Freude, Menschen, die Musik nicht als Beruf, sondern als Hobby haben, für große Werke zu begeistern und die Gruppe sängerisch und musikalisch bestmöglich zu fördern.
Die Chorgemeinschaft ist bekannt dafür, auch unbekannte Werke einzustudieren. Welches Repertoire bevorzugst Du?
Ob bekannt oder unbekannt: Die Qualität und Aussage einer Komposition ist für mich entscheidend.
Was bedeutet Musik für Dich? Erzähle uns kurz, woher Du kommst und wie Deine Liebe zur Musik entfacht wurde.
Musik hat, seit ich mich erinnern kann, einen hohen Stellenwert in meinem Leben. Als gebürtiger Linzer bin ich früh mit der klassischen österreichischen Musiktradition in Berührung gekommen. Durch die Ausbildung auf verschiedenen Instrumenten spielte ich in ganz unterschiedlichen Formationen, vom Orchester bis zur Jazzband. So durfte ich bereits in jungen Jahren viele Kompositionen und interessante Interpreten aktiv kennenlernen und erleben.
Was begeistert Dich am meisten an der Chormusik?
Der Chor an sich ist ein unglaublich facettenreiches „Instrument“, da individuelle Stimmen und Persönlichkeiten zu einem Ganzen verschmelzen. Die daraus resultierenden musikalischen Möglichkeiten werden und wurden von vielen Komponisten genutzt und es entstand eine ungeheure Bandbreite an Literatur. Genau diese Bandbreite reizt mich.
Vita Franz Obermair
Franz Obermair wurde 1990 in Linz geboren. Seine musikalische Ausbildung begann zunächst mit dem Akkordeon.
Bereits im Alter von 14 Jahren folgte ein Jungstudium im Fach Kontrabass bei Prof. Anton Schachenhofer an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Zeitgleich war Franz Obermair Schüler am renommierten Linzer Musikgymnasiums. Nach der Matura folgte für den vielseitigen Musiker eine musikalische Neuausrichtung und er begann IGP Diatonische Harmonika bei Andreas Eßl an der Universität für Musik und darstellende Kunst Mozarteum Salzburg zu studieren, dazu Schwerpunkt Posaune bei Prof. Norbert Salvenmoser, sowie Chor- und Ensembleleitung bei Prof. Herbert Böck.
Seit 2014 studiert er Hauptfach Chordirigieren bei Prof. Karl Kamper.
Als gefragter Referent für Volksmusik unterrichtet Franz Obermair seit seinem 16. Lebensjahr im gesamten Alpenraum. Zudem leitet er als Dozent Fortbildungen für Musikschullehrer. Als Solist und Teil verschiedener Ensembles ist ihm die alpenländische Volksmusik ein wichtiges Anliegen.
Demgegenüber steht sein Werdegang als Orchestermusiker (OÖ Jugendsinfonieorchester, Bad Reichenhaller Philharmonie u.a.) und Chorsänger (Mozartchor Linz, Kammerchor des Mozarteums). Als Chorleiter dirigierte er unter anderem den Studentenchor der Universität Mozarteum den Budapesti Vandor Chorus oder den Auswahlchor des Linzer Musikgymnasiums.
Als Dirigent, Musiker und Musikant liegt dem vielseitigen Oberösterreicher die Authentizität der jeweiligen Musik besonders am Herzen.